58 Jahre Schüleraustausch mit Frankreich

Nach drei Jahren coronabedingter Pause, konnte unser Traditionsaustausch mit dem Collège Saint-Joseph in Wattrelos nun endlich wieder erfolgreich anlaufen. 29 deutsche und französische Schülerinnen und Schüler nahmen an unserem diesjährigen Austauschprogramm teil. Unsere Schülerin Lotta Kraft aus der EF eröffnet Ihnen/Euch einen Einblick in die gemeinsame Zeit bei uns in Odenkirchen. Vive notre amitié franco-allemande !

Zwischen dem 30.01.2023 und dem 02.02.2023 hatten wir- Schüler der Jahrgangsstufen 8-EF des Gymnasium Odenkirchen- Besuch von den französischen Austauschschülern des Collège Saint-Joseph, welche in diesen Tagen bei einem der Schüler zuhause gelebt haben und somit einen Einblick in die deutsche Kultur und Umgebung bekommen konnten.

Am Montag war der erste Tag des Austauschs und wir konnten unseren Austauschpartner um 12 Uhr am Parkplatz Pixbusch abholen. Alle Schüler dort unterhielten sich angeregt und waren sehr gespannt, wie sich die nächsten Tage wohl entwickeln würden und wie unsere Austauschschüler sein würden. Als dann endlich der Bus ankam, waren alle vor Aufregung schon fast am Platzen. Unsere Namen und die der Franzosen wurden verkündet, sodass wir unseren Austauschpartner das erste Mal sahen. Alle begrüßten sich und freuten sich aufeinander.

Anfangs war die Kommunikation, vor allem durch die Sprachbarriere, nur sehr eingeschränkt möglich, jedoch konnte man sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten relativ gut (durch ein bisschen Hilfe) verständigen.

Zunächst haben wir dann unsere Austauschschüler zu uns nach Hause gebracht und ankommen lassen. Am Abend habe ich meine Austauschschülerin in die Innenstadt von Mönchengladbach gebracht und etwas herumgeführt. Obwohl manche Worte nicht verständlich waren, lief die Kommunikation zu dem Zeitpunkt dann schon sehr gut. Nach dem Abendessen sind wir früh ins Bett gegangen, um gut vorbereitet für den nächsten Tag zu sein, an dem unser gemeinsames Programm dann startete.

Am Dienstagmorgen um 8:45 Uhr trafen wir uns am Hauptbahnhof in Rheydt, um mit dem Zug nach Düsseldorf in die Jump Galaxy zu fahren. Gegen meine Erwartungen war die Gruppe nicht in “die Deutschen” und “die Franzosen” eingeteilt, und alle haben miteinander interagiert und sich Ereignisse vom vorherigen Tag mitgeteilt.

Angekommen in Düsseldorf waren alle sehr aufgeregt und freuten sich sehr auf das kommende Erlebnis, die Jump Galaxy benutzen zu dürfen. Nachdem alle umgezogen und die Sicherheitseinweisung gegeben wurde, ging es auch los. Es gab unzählige Stationen und Trampoline, welche alle unterschiedliche Aufgaben und Schwierigkeiten hatten. Sehr beliebt bei uns war ein Turm, von welchem man in ein großes Kissen springen konnte. Alle lachten und freuten sich miteinander, während die letzten Hemmschwellen gegenüber den Austauschpartnern abgelegt wurden.

Viel zu schnell war auch dieser Programmpunkt wieder vorbei und eh man sich versehen hat, waren wir auf unserem Weg in die Düsseldorfer Innenstadt. Dort angekommen, durften wir uns in Gruppen einteilen und frei die Stadt erkunden. Da wir mehr Zeit in der Jump Galaxy verbracht hatten, aber trotzdem noch Düsseldorf sehen wollten, verschoben wir unsere Abfahrtzeit um eine Stunde und hatten mehr Freizeit in der Stadt. Doch auch diese Zeit verging wie im Flug und schneller als gedacht mussten wir uns schon wieder auf den Weg zurück machen. Doch auch das war nicht so schlimm, da alle sehr erschöpft von dem ereignisreichen Tag waren und sich darauf freuten, ins warme Haus zurück zu kommen. Als wir wieder in Rheydt ankamen, wurden die meisten auch direkt abgeholt und konnten den restlichen Abend nochmal privat mit ihren Austauschschülern zum besseren Kennenlernen verbringen. Genau dies habe ich auf jeden Fall getan und sehr viele Runden UNO gespielt, während man sich Witze erzählt hat. Viel zu früh wurden wir dann auch schon müde und sind ins Bett gegangen mit einer noch größeren Vorfreude auf den nächsten Tag.

Am Mittwoch war unser Ziel der Kölner Zoo und im Anschluss daran die Kölner Innenstadt und der Dom. Auch dorthin sind wir, morgens um 8:50 Uhr, wieder als Gemeinschaft mit dem Zug gefahren und haben uns alle besser kennengelernt. In unseren engen Gruppen haben wir den Kölner Zoo entdecken und uns gegenseitig viele Vokabeln, wie z.B. die Namen der Tiere, beibringen können. Um 12:20 Uhr trafen wir uns dann am Ausgang des Zoos. Doch bevor wir mit dem Programmpunkt abgeschlossen haben, haben wir noch viele Gruppenfotos gemacht und sehr viel gelacht.

Auch die Kölner Innenstadt war ein großartiges Erlebnis. Obwohl die Sprachbarriere immer noch existierte kannten sich die Gruppen mittlerweile so gut, dass durch andere Möglichkeiten unbekannte Worte ohne viel Nachdenken vermittelt werden konnten. Es war zwar sehr kalt an dem Nachmittag in Köln, aber durch die spannende und ereignisreiche Zeit, war diese Kälte sehr schnell vergessen. Die unterschiedlichen, großen Geschäfte und der Dom wirkten sehr eindrucksvoll auf unsere Austauschschüler und jeder fand Läden oder Orte, die einen interessierten.

Gegen 15 Uhr mussten wir uns aber auch wieder zusammenfinden und den Rücktritt antreten. Während wir auf unseren Zug warteten, kam einigen Teilnehmern die Idee, nachdem wir in Odenkirchen angekommen waren, noch etwas zu unternehmen. Es wurde gefragt, wer Lust hätte und zum Schluss fanden sich die meisten noch bei einem gemeinsamen Nachmittags-Treffen im Beller Park zusammen. Für ungefähr 1 1/2 Stunden verbrachten wir noch außerhalb des schulischen Programmes Zeit miteinander und hatten eine sehr lustige und bindende Stunde. Gegen 17:30 Uhr wurden die meisten dann jedoch von ihren Eltern abgeholt und begaben sich nach Hause, um den tollen Tag noch ausklingen zu lassen. Durch die guten Gespräche, die man schon mit seinem Austauschschüler hatte, war es am Ende sehr einfach, sich Dinge zu erzählen und wir konnten uns unsere Lieblingsmomente des Tages erzählen.

Am Donnerstagmorgen herrschte eine bittersüße Stimmung. Es war der letzte Tag, an dem unsere Austauschpartner in Deutschland waren. Gegen 14 Uhr mussten sie nämlich schon wieder zurück nach Frankreich fahren. Doch wir ließen uns die gute Stimmung trotzdem nicht vermiesen. Zuerst zeigten wir, wie das deutsche Schulsystem funktioniert, indem wir unsere Austauschschüler in die ersten beiden unserer Schulstunden mitnahmen. Zwar war der Unterricht auf Deutsch, aber mit etwas Erklärung ließ sich das meiste gut erklären und für unsere Gäste verstehen.

Nach dem Unterricht verbrachten wir circa zwei Stunden in der Sporthalle Kirschhecke und nahmen an einem Sportprogramm teil. Es wurden gute Spiele organisiert und jeder gab sein Bestes, um sein Team zum Gewinnen zu bringen. Es wurde viel gelacht und selbst die Teams, die nicht gewonnen hatten, hatten den größten Spaß und eine wunderschöne Zeit.

Als alle am Ende ihrer Kräfte waren, wurde in der Cafeteria noch gemeinsame Zeit verbracht und Pizza gegessen. Alle versammelten sich an den Tischen und bekamen mindestens zwei große Pizzen pro Tisch. Es wurde viel gelacht und erzählt, um auszublenden, dass die gemeinsame Zeit leider bald vorbei sein würde.

Viel zu früh kam dann auch tatsächlich die Zeit des Aufbruchs. Schweren Herzens machten wir uns auf den Weg zum Reisebus, um unsere liebgewonnenen Austauschschüler zu verabschieden. Alle umarmten sich und erklärten, wie sehr wir uns schon auf die Zeit in Frankreich freuen würden. Zwar war es sehr traurig, dass wir ab jetzt wieder ohne unsere, durch die Woche sehr engverbundenen, französischen Freunde sein mussten. Aber es gibt immer noch genug Möglichkeiten in Kontakt zu bleiben und genau das werden wir auch weiterhin tun.

Im Endeffekt lässt sich sagen, dass dieser Austausch jetzt schon sehr eindrucksvoll und prägend für uns war. Die Woche war

wunderschön und ich bin so dankbar, diese Möglichkeit gehabt zu haben. Jetzt schon freuen wir uns alle darauf, diesen Mai nach Frankreich zu fahren und dort eine genauso schöne Zeit zu verbringen, wie die, die wir hier hatten.