Austausch mit Polen 2018

Vom 3.10.2018 bis zum 10.10.2018 war das Gymnasium Odenkirchen wieder Gastgeber des Austauschs mit unserer polnischen Partnerschule, dem Gimnazjum Nr 42 na Twardej bei Warschau, der im zweijährigen Rhythmus stattfindet und sich an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1 richtet.    

Mittwoch Nachmittag, kurz vor halb zwei, Parkplatz Pixbusch. Überall waren gespannte Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Odenkirchen versammelt, hier und da flüchtige Blicke zur Straße werfend und mit den Füßen scharrend. Ein Reisebus rollte um die Ecke. Endlich waren sie da: die polnischen Austauschschüler. Der Beginn eines interessanten Austauschs mit einem Land, das vielleicht nicht ganz so typisch für Austauschprogramme ist; ein Land, das viele von uns vielleicht noch nicht so gut kennen. Aussteigen, Begrüßung, Koffer suchen. Das übliche Prozedere. Schnell fanden sich die Austauschpaare und nach einem kurzen Kennenlernen ging es dann nach Hause zu den jeweiligen Familien, wo sich erst einmal häuslich eingerichtet wurde.

Donnerstag morgen, halb 8, viel zu früh für die meisten Schüler. Als erstes stand eine Begrüßung durch unsere neue Schulleiterin, Frau Nübel, auf dem Plan, die unsere polnischen Freunde herzlich willkommen hieß. Anschließend hatten unsere Gäste die Möglichkeit, für eine Stunde unseren Unterricht zu besuchen (ob sie von Mathe und Potenzfunktionen viel verstanden haben, ist allerdings fraglich). Gegen 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in die Mönchengladbacher Innenstadt. In der Nähe des Abteibergs führte Herr Hoffmann einige witzige Kennenlernspiele durch, die so manchen an seine Grenzen brachten, aber auch für Lacher sorgten. Danach besuchten wir das Museum Abteiberg, wo die polnischen Schüler etwas über unsere Kunst erfahren konnten. Den Nachmittag ließen die meisten von uns dann mit einem Stadtbummel sowie einem leckeren Eis ausklingen.

Am Freitag trafen wir uns gegen kurz vor neun am Bahnhof, um zusammen nach Düsseldorf zu fahren. Dort besuchten wir die Kunstaustellung des K21 namens „In Orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno. Der Anblick war atemberaubend, allein schon deswegen, weil das ganze Kunstwerk in 26 Metern Höhe, unter dem Glasdach des ehemaligen Landtagsgebäudes, angebracht war. Mehrere Netze und Seile, flankiert von komischen Kugeln, hielten die Konstruktion zusammen, auf welcher man dann in Gruppen von zehn Personen herumlaufen (oder vielmehr klettern) konnte und sich beinahe schwerelos fühlte. Nach dem Mittagessen in der Düsseldorfer Altstadt (polnische Austauschgruppe, griechisches Restaurant, italienisches Gericht!) hatten wir die Möglichkeit, in Kleingruppen die Landeshauptstadt unsicher zu machen und natürlich einen Blick auf den Rhein zu werfen.

Das Wochenende konnten die Austauschpaare selbst gestalten. Von Kinobesuchen, Tagesausflügen (z.B. nach Düsseldorf, Köln oder schlicht in Freizeitparks), und Besichtigungen in der Region (z.B. des Tagebaus Garzweiler) war so ziemlich alles dabei.

Den Montag starteten wir dann, nach einer Zugfahrt im Stil der Deutschen Bahn, – verspätet – im „Superfly“ Herzogenrath, wo wir uns auf Trampolinen austobten oder in Schaumstoffbecken warfen. Dort wurde auch so mancher Lehrer zu einem Zweikampf herausgefordert und nicht selten in die Schaumstoffkissen befördert. Anschließend fuhren wir weiter nach Aachen, wo im Anschluss an das Mittagessen der Aachener Dom (UNESCO Weltkulturerbe!) besichtigt wurde.

Am Dienstag hatten unsere Gäste noch einmal die Möglichkeit, bei ihren Austauschschülern mit in den Unterricht zu schauen. Um sich von der morgendlichen Dosis Schule zu erholen, veranstaltete Herr Kemper in der zweiten und dritten Stunde ein vielseitiges Sportprogramm in der Turnhalle Kirschhecke. Wir übten auf Pedalos zu fahren, was nicht selten mit einer mehr oder weniger eleganten Landung auf dem Boden endete. In vier Gruppen mit jeweils polnischen und deutschen Schülern mussten verschiedene Aufgaben bewältigt werden, um möglichst viele Punkte für das Siegertreppchen zu ergattern. Im Anschluss arbeiteten wir an Projekten zur Reflexion der vergangenen Woche. Heraus kamen Berichte, Zeichnungen, Plakate, PowerPoint-Präsentationen und eine Diashow, mit denen wir die vergangene Woche Revue passieren ließen und uns den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen konnten.

Mittwochmorgen war es schließlich an der Zeit, Abschied zu nehmen. Um kurz vor halb neun trafen sich alle ein letztes Mal am Pixbusch, um sich herzlich, umarmend und zum Teil auch mit den ein oder anderen Tränen in den Augen zu verabschieden. Die letzten Koffer wurden verstaut, die letzten Hände gedrückt und dann hieß es endgültig „Auf Wiedersehen“, oder auf polnisch „Do widzenia“ – zumindest bis zum Gegenbesuch in Warschau.

Insgesamt war es ein sehr schöner, spannender, lustiger, manchmal auch bewegender Schüleraustausch, den wohl keiner so schnell vergessen wird. In der kurzen Zeit, die wir zusammen verbringen durften, sind wir immer mehr zusammengewachsen und einige neue Freundschaften resultieren daraus. Obwohl wir verschiedene Sprachen sprechen und aus verschiedenen Ländern stammen, verbindet uns der Einsatz für eine gute und stabile Freundschaft zwischen Deutschland und Polen.

Unser Dank gilt allen Lehrkräften, sowohl von polnischer als auch von deutscher Seite, die sich um das Gelingen des Austauschs bemüht haben, vor allem natürlich Herrn Hoffmann, ohne dessen Engagement wir die polnischen Schülerinnen und Schüler nie kennengelernt hätten.

Bis zum nächsten Jahr im Mai!

Do następnego razu w przysłym roku w maju!

 

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