Am 10.11.2018 lud das Gymnasium Odenkirchen wieder zum Tag der offenen Tür ein. Und auch die Schülerfirma „Fair:OK!“ war mitten drin:
Samstag morgen, 08:30 Uhr, C-Bau des Gymnasiums Odenkirchen. Angeregtes und heiteres Summen erfüllt die Räume. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, Kartons gefüllt mit Odenkirchen-Café transportiert und auch die ein oder andere Nase der kaffeeliebenden Lehrer wird durch die Tür gesteckt, hinter der die Schülerfirma eine ganze Kaffeefabrik errichtet hat. Nun ja, zumindest fast. Ein Kaffeeparcours lädt ein, die verschiedenen Stationen des Kaffees von der Bohne bis zum braunen Gebräu in der Tasse nachzuempfinden und so zu erahnen, welches Produkt wir da morgens eigentlich in der Tasse haben.
Wer mitmacht, durchläuft fünf verschiedene Stationen bis zum Ziel:
Station 1: Zunächst werden exakt 50 gute Kaffeebohnen von anderen, in unserem Fall Linsen, in einer Schale getrennt. Aschenputtel? Alltag für viele Kaffeeproduzenten.
Station 2: Der Ertrag muss gewogen und transportiert werden, bei uns mit Jutesäcken und Backsteinen von circa 14 kg. Echte Knochenarbeit, die der Realität immer noch nicht ganz gerecht wird.
Station 3: Der oftmals stark variierende Preis des Kaffees muss verhandelt werden. Hier kennen auch die Lehrer und Schüler, die die Station betreuen, keine Gnade.
Station 4: Wer es bis hierhin geschafft hat, fängt endlich mit der eigentlichen Verarbeitung der Kaffeebohnen an: Rösten und Mahlen, bis goldbraunes Pulver zum Vorschein kommt.
Station 5: Glückwunsch! Jetzt kommt der entscheidende Schritt, den wir schon kennen: das Kaffeekochen. Ob man die übrigen Stationen sorgfältig bearbeitet hat, zeigt sich erst jetzt. In der Regel mit einer warmen Tasse Kaffee in der Hand.
Egal ob heller oder dunkler Kaffee, Sortieren, Schleppen oder Rösten: bei allen, vor allem den Jüngeren, stößt das Projekt auf großes Interesse. Selbst tätig werden und gleichzeitig etwas über den Fairen Handel lernen? So geht Schule!
Ein weiterer Höhepunkt ist natürlich der Odenkirchen-Café, das Herzstück der Schülerfirma. An einem Tisch im Raum informieren Vertreter der Schülerfirma über die bisherigen Projekte und Fortschritte im Sinne der Integration des Fairen Handels an unserer Schule. Doch auch wer kein Kaffeefreund ist oder sich anderen tollen Projekten verschrieben hat, kann den Kaffeeröstgeruch „genießen“. Die einen lieben ihn, die anderen haut er wortwörtlich um!
Gemeinsam blicken wir mit unseren Begleitlehrern Frau Praas und Herrn Häke sowie Herrn Ostkirchen, der uns aufgrund einer zeitweisen Unterbesetzung dankenswerter Weise unterstützt hat, auf einen sehr ereignisreichen Tag der offenen Tür mit vielen neuen Begegnungen und Erfahrungen zurück. Aus unserer Sicht ist der Kaffeeparcours ein gutes und lebendiges Mittel, den Menschen den Fairen Handel ans Herz zu legen. Vielleicht ist es sogar ein Weg, zumindest unsere Besucher ein wenig zu fairändern.