Der Abbau und die Verstromung von Braunkohle, die u.a. für den Klimawandel mitverantwortlich ist, ist nicht erst seit den „Fridays for Future“-Demonstrationen in aller Munde. Auch das Thema Umsiedlung ist bei den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Odenkirchen, von denen nicht wenige im unmittelbaren Umfeld des Tagebaus Garzweiler oder in umgesiedelten Dörfer wie Otzenrath leben, Lebenswirklichkeit. Außerdem steht das Thema ohnehin auf dem Lehrplan der 5. Klassen im Fach Erdkunde, weshalb auch in diesem Jahr eine Exkursion in den Tagebau Garzweiler organisiert wurde.
Die Schülerinnen und Schüler erhielten im Info-Center des Tagebaus Garzweiler in Grevenbroich einen ersten Überblick über das Rheinische Braunkohlerevier. Danach ging es per Bus direkt in den Tagebau, wo das erstaunlich weitläufige Gelände besichtigt werden konnte. Die Exkursionsführerin, eine Mitarbeiterin des RWE-Konzerns, war stets bemüht, ein differenziertes Bild über das politisch-brisante Thema zu geben. Natürlich wurde großer Wert darauf gelegt, zu betonen, dass RWE durch den Gesetzgeber zur Rekultivierung verpflichtet ist und dieser Aufgabe gewissenhaft nachkommt, wie das riesige bisher forst- und landwirtschaftlich rekultivierte Gebiet im Bereich Grevenbroich unter Beweis stellt. Auch kritischen Nachfragen zur Sinnhaftigkeit der anhaltenden Braunkohleverstromung ging die Mitarbeiterin nicht aus dem Wege und kam mit den Schülerinnen und Schüler in einen angeregten Dialog.
Man war sich einig, dass die Exkursion in jedem Fall lohnenswert war und unbedingt jedem interessierten Bürger weiterzuempfehlen ist. Besichtigungen des Tagebaus Garzweiler sind in den Sommerferien jeden Mittwoch möglich. Nähere Informationen sind der Internetseite von RWE zu entnehmen.
J.-G. Häke