Politik live: SoWi-Zusatzkurse zu Gast im Landtag von Nordrhein-Westfalen

Der sogenannte SoWi-Zusatzkurs wird von manchen böswillig als „Strafkurs“ bezeichnet… Dies liegt daran, dass landesweit alle Q2-Schülerinnen und -Schüler, die das Fach Sozialwissenschaften in der Q1 und Q2 nicht offiziell belegt haben, diesen Kurs absolvieren müssen, um in grundlegenden sozialwissenschaftlichen Belangen auf das Leben nach der Schule vorbereitet zu sein. Doch von „Strafe“ kann an diesem Schultag keine Rede sein: Die Schülerinnen und Schüler der aktuell zwei Zusatzkurse nahmen an einer erlebnisreichen Exkursion zum Landtag NRW am Düsseldorfer Rheinufer teil.

Zunächst stand im Rahmen des offiziellen Besucherprogramms ein Willkommensfrühstück in der Landtagskantine auf dem Programm. Gestärkt ging es dann in einen multimedial beachtlich ausgestatteten Vorführungsraum, in dem den angehende Abiturientia eine leidenschaft vorgetragene Basislektion in Sachen Parlamentarismus geboten wurde.

Doch damit nicht genug: Natürlich muss man bei einem Landtagsbesuch auch einmal den Plenarsaal live erleben. Die gelungene Moderation und die zahlreichen Wortbeiträge der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten über die Arbeitsweise der Abgeordneten setzten ein lebendiges Bild des Politikbetriebes zusammen. Beispielhaft war die Frage, warum man in manchen Fernsehübertragungen von Parlamentsdebatten oft nur menschenleere Sitzreihen statt „ein volles Haus“ sehe? Das, so Herr Schneider vom Besucherdienst, liege v.a. daran, dass der Landtag ein arbeitsteiliges Parlament ist, in dem i.d.R. die Abgeordneten ihre Spezialgebiete haben und – auch wenn sie nicht im Bild zu sehen sind – z.B. in Ausschüssen oder Fraktionssitzungen ihrer Arbeit nachgehen. Gut zu wissen!

Im Anschluss begab sich die Gruppe in einen der Ausschusssäle und kam mit dem Mönchengladbacher Abgeordneten Frank Boss in einen angeregten Austausch. Als für die Gruppe besonders interessant erwies sich dabei der Umstand, dass Frank Boss im September bei den Kommunalwahlen für die CDU für das Amt des Oberbürgermeisters in Mönchengladbach kandidiert.

Zu sehen, wo, wie und von wem unsere Landespolitik gemacht wird, die maßgeblich unser aller Leben (z.B. bei den Themen Schule, Sicherheit und Umwelt) maßgeblich mitbestimmt, war – da waren sich alle einig – eine wertvolle Erfahrung.

(J.-G. Häke)