Nachruf: Ursula „Uschi“ Foitzik

Traurig sein ist etwas Natürliches.
Es ist wohl ein Atemholen zur Freude.

                           Paula Modersohn-Becker   

 

In großer Trauer nehmen wir Abschied von unserer ehemaligen Kollegin OStR i.R. Ursula/ „Uschi“ Foitzik, die am 17. November nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben ist.

Am 29.09.1950 wird Uschi Foitzik in Großstrelitz, im damaligen Oberschlesien geboren. Noch während des Beginns der Grundschulzeit reisen die Eltern nach Westdeutschland aus und finden in Dormagen Zuflucht, sodass U. Foitzik nach Abschluss der Grundschule das damals neue Gymnasium in Dormagen besucht.

Erste schulische Ausflüge nach Florenz und England sowie positive Erfahrungen als Au Pair in Frankreich beeinflussen nach dem Abitur die Wahl eines Lehramtsstudiums für Germanistik und Französisch in Köln.

1980/81 tritt sie ihren Dienst als junge Lehrerin am Math.-Nat. Gymnasium in MG an, wo sie bis 1994 tätig ist. Sie wechselt an das Gymnasium Odenkirchen, wo sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 2015 tätig ist.

Ihr berufliches Engagement erstreckt sich nicht nur auf ihren Einsatz als Klassenlehrerin und Tutorin. Sie führt Studienfahrten durch und zeigt großen persönlichen Einsatz bei der Organisation des Schüleraustauschs mit Wattrelos in Frankreich.

Engagiert und ideenreich übernimmt sie ebenfalls das Amt der Betreuerin für Referendarinnen und Referendare. Als stellvertretende Fachvorsitzende für Französisch zeigt sie sich stets offen für die Interessen von Kolleginnen und Kollegen. Es ist ihr ebenfalls sehr wichtig, auch den Eltern eine unvoreingenommene Ansprechpartnerin zu sein.

Von Schülerinnen und Schülern liebevoll „Uschi elegante“ genannt, integriert sich U. Foitzik mit ihrer Freundlichkeit, Offenheit und ihrem Humor schnell ins Kollegium.

Sie vertritt ihre Meinung unbeirrt, ist aber auch kompromissbereit und in Konfliktsituationen um Ausgleich bemüht, stets eine integre Persönlichkeit.

2015 tritt U. Foitzik ihren Ruhestand an, von dem sie sich mehr Zeit für die Wahrnehmung ihrer zahlreichen Interessen, aber auch die Pflege der persönlichen Freundschaften erhofft.

Im Mai 2021 wird die Schwere und letztlich auch Unheilbarkeit ihrer Erkrankung überaus deutlich. Mit großer Anstrengung und auch mithilfe der Unterstützung durch ihren Mann Werner Colling versucht U. Foitzik zunächst gegen die Krankheit anzukämpfen.

Es gibt jedoch keine heilenden Therapien und so fasst sie selbstbestimmt den Entschluss, die ihr verbleibende Lebenszeit – trotz des „bösen Schattens“, wie sie ihre Erkrankung zu der Zeit bezeichnet – mit Freude zu füllen. Sie unternimmt kleine Ausflüge, verabschiedet sich von Freunden und Bekannten – von ihrem Leben.

Am 11. Dezember fand nun die gewünschte Seebestattung in aller Stille statt.

Barbara Finke-Gabriel

 

                                                                 

Bunt war mein Leben;

– ein Geschenk –

nicht eine Farbnuance hat es mir

vorenthalten.

Der Kastanienbaum, die Rosen und die

Sonnenblumen begleiteten mich

bis zuletzt. 

(U. Foitzik, 2021)