Weihnachtsbrief

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

am letzten Freitagmittag kam die Nachricht aus Düsseldorf, dass die Schulen bereits ab Montag zum Distanzunterricht wechseln sollten. Einige konnten sich des Gefühls nicht erwehren, dass wir das alles genauso schon einmal erlebt hätten. Und doch war nicht alles wie im März: Ein glücklich terminierter pädagogischer Tag am Montag erlaubte dem Kollegium, die notwendigen organisatorischen Maßnahmen in Ruhe vorzubereiten. Es galt, die Nachschreibeklausuren für die Oberstufe in möglichst kleinen Gruppen durchzuführen und die Antworten der Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7 auf das Angebot des Distanzunterrichts abzuwarten. Seit der Inbetriebnahme des Lernmanagementsystems Logineo im August fühlten wir uns auf den Austausch von Lehrmaterialien und das digitale Einreichen von Aufgaben vorbereitet. Die Zeit seit dem ersten Lockdown und den pädagogischen Tag im September hatten wir gut genutzt. Mittlerweile setzen viele Lehrende Logineo regelmäßig ein, so dass auch bei Krankheit die Folgen von Stundenausfall deutlich abgemildert werden. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten im A-Gebäude wurden im Sommer die Computerräume von Herrn Friedrich mit neuen Geräten ausgestattet, um auch innerhalb der Schule digital arbeiten zu können.

Als schließlich im Oktober und November die Forschernachmittage, der Schnupperunterricht für Grundschüler und selbst der Tag der offenen Tür bedauerlicherweise wegen der Pandemie nicht stattfinden durften, fand eine Schülergruppe unter Anleitung von Herrn Häke die Möglichkeit, mit einem kurzen Film zumindest die ausgefallenen Schulführungen konstruktiv zu ersetzen und den Interessierten online zugänglich zu machen.

Eigentlich hatte es ja so ausgesehen, als ob der Schulbetrieb nach den Sommerferien zunächst zu einer weitgehenden Normalität zurückgefunden hätte. An Masken und feste Sitzpläne hatten wir uns alle bald gewöhnt, selbst das regelmäßige Lüften wurde erst dann unangenehmer, als die Temperaturen sanken. Leider hatten wir dennoch einige Covid-Fälle in Schülerschaft und Kollegium zu beklagen, doch lange hielten sich diese Zahlen in Grenzen. Der Anstieg der Fehlzeiten in der Oberstufe seit Ende November war in den meisten Fällen auf die Quarantänevorschriften des Gesundheitsamtes und erfreulicherweise selten auf akute Erkrankungen zurückzuführen. So kamen die hohen Teilnehmerzahlen bei den Nachschreibeklausuren in dieser Woche zustande.

Die Fixierung auf die Fallzahlen in den Medien führt dazu, dass viele andere Dinge aus dem Blick geraten, die wir trotz der veränderten Rahmenbedingungen erfolgreich durchführen konnten. So gibt es seit den Sommerferien wieder durchgängig Sportunterricht, der meistens draußen oder aber in Einzelgruppen in der großen Halle stattfindet. Teilweise konnten sogar Wettkämpfe durchgeführt werden, wie beispielsweise die Deutschen Leichtathletik Jugendmeisterschaften, bei denen David Rajter aus der Q1 einen hervorragenden 10. Platz im 2000m Hindernislauf errang.

Das Wort „Krisengewinner“ kommt einem unweigerlich in den Sinn, wenn man sich das außerordentlich erfolgreiche Abschneiden unserer Teilnehmenden am Börsenspiel 2020 anschaut: Drei Gruppen belegten die ersten drei Plätze in der Stadt Mönchengladbach sowie vordere Plätze auf regionaler Ebene. Teilnehmer aus dem Sowi-Kurs von Herrn Lemken durften sich zudem über ein hohes Preisgeld freuen.

Auch die Schülerfirma „Fair:OK!“ erwirtschaftete einen Gewinn von immerhin 400 €, den sie an das Haus „Vivre l’espoir“ in Marokko spendete, das unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten eine Unterkunft, Unterstützung und Orientierung bietet. Wer im Dezember das Foyer des A-Baus betrat, konnte eine weitere Aktion der Gruppe bewundern: Den großen fairen Adventskalender. Neben diesem „analogen“ Kalender können unsere Schüler selbst unter den Bedingungen des Lockdowns weiterhin auf die digitalen Modelle zugreifen: Den fairen Kalender auf der Instagramseite der SV und den interaktiven Adventskalender auf Logineo, der von den Religionskursen auf Initiative von Herrn Ostkirchen eingerichtet wurde und mit seinen täglichen Überraschungen auch ein anschauliches Beispiel für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Lernplattform bietet.

Besonders hervorheben möchten wir noch ein Erinnerungsprojekt, das Frau Beberok und Frau Laule unter Beteiligung der Fachschaften Geschichte und Religion mit ihren Schülerinnen und Schülern verschiedener Jahrgangsstufen durchgeführt haben. Zum diesjährigen 82. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November hatten Sie die Wanderausstellung „We, the six million“ der RWTH Aachen in die Aula geholt. Als Ergänzung zu den dort dargestellten jüdischen Schicksalen aus dem westlichen Rheinland in der Zeit des Nationalsozialismus erarbeiteten Schülerinnen und Schüler die Lebensbeschreibungen von Manfred Leven und Martha Steuber, die in Odenkirchen der nationalsozialistischen Repression ausgesetzt waren. Eine ausführliche Darstellung der vielfältigen Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes findet sich auf unserer Webseite in Amelie Klauths wunderbarem Blogbeitrag vom 25. November.

Wir sind stolz auf ein weiteres Projekt, das schon auf eine mehrjährige Laufzeit zurückblicken kann, denn erneut wurde das Gymnasium Odenkirchen in diesem Jahr mit dem Berufswahlsiegel für eine herausragende Berufswahlorientierung ausgezeichnet. Unter der erfahrenen Koordination von Herrn Lemken und Herrn Heller werden an der Schule eine Vielzahl von Projekten und eine Kooperation mit der Firma Trützschler durchgeführt. Ein Beispiel sind z.B. die Check-in Days, welche der Schülerschaft zuletzt Anfang Oktober einen Einblick in die Berufswelt ermöglichten.

Schließlich freuen wir uns, bekannt geben zu können, dass wir eine junge Kollegin und einen jungen Kollegen, die bereits am Gymnasium tätig sind, jetzt fest einstellen durften: Frau Willems unterrichtet die Fächer Mathe und Physik und Herr Hunsänger die Fächer Englisch, Geschichte und Sport. Herzlich Willkommen!

 

Abschließend bleibt uns noch, Ihnen allen ein frohes Fest und schöne drei (!) Wochen Weihnachtsferien zu wünschen.

Ariane Nübel-Can und Ulrich Bünstorf